Wandern mit Hund: Worauf achten & Was muß mit?

Was ist beim Wandern mit Hund zu beachten und was sollte auf jeden Fall mit in den Rucksack? Wenn eine Wandertour mit dem Hund ansteht, tauchen manchmal viele Fragen auf. Keiner möchte den Hund überfordern oder etwas Wichtiges vergessen. Aus diesem Grund habe ich meine Erfahrungen zusammengetragen und möchte diese, für alle interessierten Wanderer bereit stellen. Denn ich bin der Meinung: Der beste Begleiter auf jeder Wanderung ist und bleibt der Hund!

Was sollte bei einer längeren Wanderung mit Hund dabei sein?

Erste Hilfe Set für Hunde und Menschen auf Wanderungen

Weil für mich die Gesundheit des Hundes an oberster Stelle steht, ist meine erste Empfehlung für eine längere Wanderung mit Hund, ein Erste Hilfe Set. Dies verfügt idealerweise über ein gutes Desinfektionsmittel für Wunden und natürlich über Verbandsmaterialien, Zeckenzange etc.. Es kann bei einem Hund genauso schnell mal etwas passieren, wie bei uns Menschen und deshalb halte ich ein Erste Hilfe Set für Hunde auf längeren Touren für sehr wichtig. Besonders schnell kann mal eine Schnittwunde o.ä. auftreten, die muß möglichst schnell gereinigt und behandelt werden.

Es gibt übrigens auch praktische Erste Hilfe Sets für Hunde und Menschen in einem. Das spart den wichtigen Platz und erleichtert das Gepäck.

Eine gute Hundeleine, die zum Wandern optimal geeignet ist

Besonders praktisch zum Wandern mit Hund, finde ich eine sogenannte Freihandleine. Diese ist elastisch und dadurch entsteht keine ruckartige Bewegung an der Hundeleine, was auf holprigen Wanderwegen oft sehr hilfreich ist. Anders gesagt, die Leine ist flexibel und dehnt sich, teilweise bis zu 50% aus. Freihandleinen zeichnen sich dadurch aus, dass hierbei auch ein Laufgürtel für den Menschen mit dabei ist.

Der Gürtel muß selbstverständlich nicht unbedingt verwendet werden. Allerdings hast du dadurch die Hände frei und den Hund trotzdem gut unter Kontrolle, deshalb sind Freihandleinen, klar meine Empfehlung zum Wandern mit Hund.

Das Laufgeschirr ist besser als ein Halsband – nicht nur beim Wandern

Wenn wir über eine gute Hundeleine reden, kommen wir nicht an einem Halsband, bzw. an einem Laufgeschirr für den Hund vorbei, denn das ist mindestens genauso wichtig wie die Leine. Um es für den Hund so angenehm wie möglich zu machen, tendiere ich eindeutig eher zu einem Laufgeschirr auf einer Wanderung mit dem Hund. Eigentlich nicht nur beim Wandern, sondern immer. Denn der Druck, der eigentlich ja garnicht entstehen sollte aber manchmal nicht zu vermeiden ist, wird bei dem Hundegeschirr wesentlich besser verteilt als bei dem Halsband.

Wer sich in seinen Hund reinversetzen kann, der braucht sich nur mal vorzustellen, was wohl angenehmer für den Hund ist. Am Hals „gezogen“ zu werden oder am gesamten Oberkörper? Wie gesagt, eigentlich sollte meiner Meinung ein Hund garnicht gezogen werden und auf der anderen Seite der Leine, sollte der Hund ebenfalls nicht ziehen. Wer derartige Probleme mit seinem Hund hat, der muß erstmal daran arbeiten, bevor es losgeht.

Auf ausreichend Wasser für den Hund beim Wandern achten

Extrem wichtig ist, genau wie bei uns Menschen, natürlich auch für genug Flüssigkeit beim Wandern mit dem Hund zu sorgen. Auf längeren Touren kommt man normalerweise an Seen oder Flüssen vorbei, wo der Hund etwas trinken kann. Allerdings muß es dann schon öfter vorkommen, an einer Wasserstelle vorbei zu kommen, die Trinkwasser für den Hund bereit stellt.

Wenn du das nicht garantieren kannst, dann empfehle ich dir eine Wasserflasche für Hunde mitzunehmen. Diese kannst du Unterwegs auch immer wieder auffüllen und somit hast du immer etwas Wasser für deinen treuen Begleiter mit dabei. Außerdem sind an sehr heißen Tagen im Sommer oft, viele Seen mit Blaualgen verseucht. Diese können sowohl für Menschen, als auch für Hunde giftig sein. Deshalb macht eine Wasserflasche für den Hund durchaus Sinn.

Futter und Napf beim Wandern mit Hund

Ich nehme auf einer ausgedehnten Wandertour mit dem Hund ausschließlich ein Trockenfutter mit. Das ist gut zu verstauen und einfach praktischer als Nassfutter. Wenn die Wanderung über mehrere Tage geht, dann muß natürlich ein geeigneter Reisenapf mit in den Rucksack.

Außerdem emfehle ich sowohl vor, als auch nach dem Füttern etwas Zeit vergehen zu lassen. Also eine längere Pause einzuplanen, wenn gefüttert wird. 20 Minuten vor dem Füttern und 20 Minuten nach dem Füttern sollten dafür mindestens eingeplant werden und ausreichen.

Das Haupfutter, bzw. die Haupmahlzeit, gibt es bei uns immer erst am Abend, also nach der Wanderung.

Regenmantel / Regenjacke für den Hund ist wichtig

Genauso wie für uns Menschen, gehört ein Regenmantel für den Hund mit in den Wanderrucksack oder besser noch, in den Hunderucksack. Der ist leicht genug zum tragen!

Die Regenjacke für den Hund, wird erstens oft unterschätzt und zweitens leider auch oft vergessen. Auch ein Hund kann sich durchaus erkälten, deshalb hat Molly auch immer einen Regenmantel mit dabei, wenn wir mit dem Hund Wandern gehen. Selbst bei dem normalen Spaziergang, brauchen wir öfter diese Regenjacke und deshalb lohnt sich diese Investition auf jeden Fall! Es ist individuell, selber zu entscheiden, ob diese auch gefüttert sein muß. Es gibt auch Regenmäntel für Hunde, die z.B. mit Vlies gefüttert sind. Wichtig ist, dass die Regenjacke dem Hund auch gut passt und nicht scheuert.

Gute Wanderschuhe mindern auch beim Hund das Verletzungsrisiko

Besonders auf sehr steinigen oder felsigen Wegen sind Wanderschuhe für Hunde tatsächlich eine Bereicherung. Das Verletzungsrisiko kann herabgesetz werden. Auch für den Fall, wenn etwas an den Krallen oder Pfoten passiert ist, kann ein Hundeschuh hilfreich sein.

Der Hund muß sich aber unbedingt, vorher an das Laufen mit Schuhen gewöhnen. Gehe bitte nicht einfach auf eine lange Tour und erwarte, dass dein Hund die neue Wanderausrüstung gleich toll findet und damit einfach losgeht. Das ist bei allen Dingen, die ein Hund nicht kennt das Selbe.

Wasserfeste Outdoordecke – Hundeschlafplatz unter freiem Himmel

Jeder, der einen Hund hat, weiß selber, wie wichtig ein warmer, gemütlicher Platz für Hunde ist. Deshalb versuche ich, wenn es geht, auch eine Decke mitzunehmen. Es kommt immer darauf an, wieviel Platz ich noch zur Verfügung habe, dementsprechend kommt die jeweils passende Liegedecke mit in den Rucksack.

Es gibt spezielle Outdoordecken und sogar Schlafsäcke für Hunde, die wasserabweisend und daher für Wanderungen optimal geeignet sind.

Manchmal tut es aber auch eine einfachere Version, das kommt ganz darauf an, wie und wo geschlafen wird. Für den Hund ist es jedenfalls immer gut zu wissen, wo sein Platz ist. Für meinen Hund ist das auf jeden Fall sehr wichtig.

Lass deinen Hund am besten selber entscheiden. Einige Hunde finden den Hundeschlafsack super gemütlich. Andere mögen lieber eine Decke.

Es gibt auch sehr praktische, sich selbstaufblasende Hundekissen. Selber habe ich es noch nicht getestet, werde es aber bei Gelegenheit mal ausprobieren. Der Vorteil ist hier natürlich, wenn keine Luft drinnen ist, nimmt das Kissen sehr wenig Platz ein und aufgeblasen ist es sicher sehr bequem.

HUNTER Budapest Hundekissen, Reisebett, selbstaufblasend, platzsparend, 100 x 75 cm, anthrazit/rot*
von Hunter
  • Selbstaufblasendes Reisekissen , ideal zum Zelten und Camping, für unterwegs und zuhause, platzsparend verstaubar
  • Ein Ventil ermöglicht ein automatisches Aufblasen und wieder abpumpen des Kissens
  • Aufgeblasen: 100x75x10 cm, zusammengerollt (ohne Luft): ca. 75x21x21 cm
  • Ergonomische Füllung für einen angenehmen Liegekomfort
  • Pflegeleichtes, abwaschbares Polyester-Material

Guter, passender Hunderucksack für kräftige Hunde beim Wandern

Wenn der Hund kräftig genug ist, selber was von seinem Kram zu tragen, warum nicht!? Natürlich darf das Gewicht nicht zu groß sein und der Hund sollte sich auch ausreichend gut bewegen können.

Mehr als 1-3 Kilo packe ich dort nicht hinein. Aber immerhin, z.B. die Wasserflasche und etwas Futter, kann der Hund auch selber mal tragen.

Das zusätzliche Gewicht muß natürlich an die Größe und Kräftigkeit des Hundes angepasst werden. Außerdem muß der Hunderucksack genau passen, damit sich der Hund nicht durch die dauerhafte Reibung beim Wandern verletzt.

Was ist bei einer längeren Wanderung mit Hund zu beachten?

Konstitution & Kondition des Hundes beim Wandern beachten

Als erstes ist natürlich auf die Konstitution des Hundes zu achten und dementsprechend ist die Wandertour zu planen. Das heisst zunächst einmal, es ist besonders auf die Gesundheit des Hundes zu achten. Ist der Hund körperlich fit genug um die Wanderung zu schaffen? Hat er die Ausdauer?

Das ist sehr individuell und jeder fürsorgliche Hundebesitzer, weiß wohl am besten wie es um die Gesundheit des eigenen Vierbeiners steht.

Bevor es auf eine längere Tour geht, merkt jeder selber schon beim täglichen Spaziergang, wie es um die aktuelle Verfassung des Hundes bestellt ist. Außerdem spielt natürlich auch die Größe des Hundes eine gewisse Rolle. Wenn der Hund zu einer sehr kleinen Rasse gehört aber unbeding mitkommen soll, kann evtl. eine faltbarer Haustiertragetasche für Hunde helfen. Hiermit kann dein Freund sich mal eine Weile von dir tragen lassen.

Allerdings können auch kleinere Hunde, wie z.B. Shelties o.ä., durchaus eine lange, mehrtägige Wanderung durch den Harz locker mitmachen. Wir hatten z.B. selber eine Sheltie Dame mit dabei, die unserer Molly, die eine kräftige Kelpie-Mix Dame ist, durchaus das Wasser reichen konnte. Kelpies können übrigens am Tag, bei Ihrem Job als Schäferhund in Australien, locker mal 60 Kilometer am Tag laufen. Wichtig sind auch die Pausen! Mindestens alle 3 Stunden muß der Hund sich etwa eine halbe Stunde lang erholen können! Wie gesagt, überfordere deinen Hund bitte auf keinen Fall!

Abwechslungsreiche Wanderstrecke für den Hund

Eine abwechslungsreiche Wanderroute ist für den Hund auf längere Zeit, wesentlich interessanter als eine eintönige Umgebung. Optimal ist es, wenn die Wanderung öfter mal am Wasser vorbei führt, damit sich der Hund erfrischen kann. Außerdem ist natürlich unbedingt auf die Gesundheit und Fitness des Hundes zu achten. Wenn der Hund täglich weitere Strecken mit Herrchen oder Frauchen unterwegs ist, dann kommt das der längeren Wandertour natürlich sehr entgegen.

Wenn du allerdings normalerweise nur sehr kleine Runden mit deinem Hund gehst, dann kannst du sowohl dem Hund, als auch dir selber keine extreme Tour am Anfang zumuten. Fange dann erstmal kleiner an und erhöhe die Strecken des täglichen Spaziergangs auf mehrere Kilometer.

Auf den Blutkreislauf beim Hund achten

Keinesfalls darf der Hund überbelastet werden. Wenn der Hund Kreislaufprobleme bekommt, kann es gefährlich werden. Besonders ältere Hunde bekommen da schneller Probleme. Um herauszufinden, ob der Kreislauf des Hundes in Ordnung ist, kann ein Trick hilfreich sein. Ziehe die Lefzen etwas hoch und drücke auf das Zahnfleisch. Wenn du loslässt und der Druckpunkt länger weiß bleibt, dann hat der Hund vermutlich ein Kreislaufproblem und muß sofort aus der Sonne. Im Schatten benötigt der Hund unbedingt ausreichend Wasser und eine längere Pause. Nach einer Erholung kann auch etwas Futter helfen.

Das Alter des Hundes unbedingt auf Wanderrungen berücksichtigen

Sehr wichtig ist natürlich das Alter des Hundes beim Wandern zu berücksichtigen. Ich selber nehme keinen Hund unter einem Jahr mit auf eine Wanderung. Wenn es extrem lange Touren sind, darf der Hund nicht jünger als zwei Jahre alt sein. Wenn der Hund älter als zehn Jahre alt ist, werden die Wanderungen mit dem Hund wieder kürzer. Ab 11-12 Jahren ist meistens keine ausgiebige Wandertour mehr zu empfehlen. Besonders ältere Hunde haben übrigens öfter, das oben angesprochene Kreislaufproblem. Außerdem sind die Gelenke ab einem gewissen Alter, bedingt durch die Arthrose beim Hund nicht mehr stabil genug, um eine lange Wanderung zu bewältigen.

Wenn überhaupt: Nur ein gut erzogener Hund darf frei laufen

Je besser der Hund erzogen ist, desto leichter ist natürlich der Umgang mit dem Hund beim Wandern und auch bei allen anderen Situationen. Ein Beispiel hierfür ist das klassische Herkommen, wenn der Hund gerufen wird. Das muß natürlich sitzen, bevor der Hund wirklich frei laufen darf! Als kleiner Tipp zum Trainig von mir ist übrigens, ein Stop Zeichen und das an der Seite (vom Weg) gehen. Diese beiden Dinge verwende ich noch viel öfter auf Spaziergängen und beim Wandern mit dem Hund. Im Ausland solltest du auf die Einreisbestimmungen achten und auf die allgemeinen Regeln. Denn in einigen Ländern herscht eine allgemeine Leinenpflicht und manchmal sogar eine Maulkorbpflicht. Wer sich daran nicht hält, muß mit schweren Konsequenzen rechnen. Deshalb bitte unbedingt darauf achten.

Auch in Deutschland gibt es die Leinenpflicht. Beispielsweise dürfen in vielen Städten die Hunde nicht einfach frei herumlaufen und vom April bis Juni ist die Brut und Setzzeit zu beachten. Jungwild und Vögel sollen durch die Anleinpflicht vor stöbernden Hunden geschützt werden. Vögeln und Wildtieren soll so die Möglichkeit gegeben werden, in Ruhe ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Für den Fall der Fälle, solltest du darauf vorbereitet sein, den Hund im Zweifel, schnell wiederzufinden. Das heisst, bei Dunkelheit ist ein Leuchthalsband schon sehr zu empfehlen. In der dunklen Jahreszeit habe ich immer ein Leuchthalsband dabei. Außerdem kann auch ein GPS Hundetracker eine große Hilfe sein, um den Hund so schnell wie möglich zu finden. Es gibt nichts schlimmeres, als nicht zu wissen, wo sich sein Hund befindet.

Wandern mit Hund im Ausland

Solltest du mit deinem Hund ins Ausland reisen, vergiss nicht alle Papiere für den Hund dabei zu haben! Hunde, die ins Ausland reisen, müssen mit einem Chip elektronisch gekennzeichnet und identifizierbar sein. Außerdem benötigst du für die Reise ins Ausland mit dem Hund, einen vollständig ausgefüllten und gültigen EU-Heimtierausweis. Auch ein gültiger Tollwutschutz ist Pflicht bei Auslandsreisen mit dem Hund. Denke auch an die Leinenpflicht im jew. Land und ggf. auch an die Maulkorbpflicht. Diese ist z.B. in Portugal vorhanden.

Abschliessend möchte ich noch ergänzend dazu sagen, dass z.B. auf eine Tagestour nicht alle diese Dinge mit müssen. Hundeschuhe nehme ich z.B. auch nur auf sehr langen Touren mit, wenn viele Steine und Felsen auf unserem Wanderweg zu erwarten sind. Diese Liste soll Anregungen geben, was individuell wichtig sein könnte und soll helfen, nichts zu vergessen.
Ich wünsche Euch auf jeden Fall eine menge Spaß, bei eurer nächsten Wandertour!